2-Tagestour in die Dolomiten 4.9. & 5.9. 2010

 


 

Samstag, 4. September 2010

Der Start zur diesjährigen 2-Tagestour in die Dolomiten verzögerte sich aus 2 Gründen etwas:
weil kurz vor dem vereinbarten Zeitpunkt das Mäusekino der BMW von Alois einen so schweren Defekt anzeigte, so dass er mit seiner Maschine die Werkstatt aufsuchen musste.
Unser Leithammel Jürg war aus einem privaten Grund auch nicht vor Ort. Wie mit ihm zuvor abgemacht, wollte er mit Ingrid später starten und erst unterwegs zu uns stossen.

Also fuhr der grosse Rest der Gruppe mit Reto und seiner Irma an der Spitze mal voraus in Richtung Vorarlberg. Hinter Retos Ducati reihten sich die MCC-Mitglieder in etwa wie folgt ein:

  • Guido Locher auf seiner brandneuen grossen BMW,
  • Guido Gruber mit der kleineren BMW,
  • Thomas ohne seine Isabelle auf Honda CBR,
  • Knitti mit Kawa GTR, Marco mit seiner Rapsol,
  • Marcel auf seiner Gixxer Suzi,
  • unser neues Mitglied Burkard mit der Oldie-Suzi
  • und meine Wenigkeit auf Kawa Zetti.


Nachdem wir alle in Feldkirch noch ein Autobahn-Pickerl an die Maschinen geklebt hatten, legten wir zügig los Richtung Arlbergpass wo unsere 1. Kaffee- und Pinkelpause geplant war. Bei eisig kaltem Wind verzogen wir uns gerne in die Beiz, um uns etwas aufzuwärmen. Inzwischen war auch Alois mit gut eingefahrenen neuen Bremsklötzen auf dem Pass angekommen.


Weiter ging’s Richtung Oetztal bzw. Oetz wo uns Jürg und Ingrid bereits erwarteten. Er hatte es eben ganz eilig gehabt und uns auf der Bahn irgendwo im Inntal überholt, derweil wir, wie es sich gehört, die gut ausgebauten Bundestrassen nach dem Arlberg genossen hatten. Nach der Verpflegung fuhren wir durchs Oetztal nach Sölden dem Timmelsjoch entgegen. Bei gaaanz mässigem Autoverkehr zum Aufstieg liessen es sich die meisten von uns nicht nehmen ihre Maschinen etwas drehen zu lassen, so dass wir im Nu an der Mautstelle oben ankamen. Man will ja schliesslich etwas für das viele Geld. Maut sage und schreibe 14 Euro pro MR.


Die Südseite gingen wir sehr viel gemächlicher an und damit ging’s schon wieder hoch auf den Jaufenpass. Weil das Ziel noch fern war nur kurzer Aufenthalt und schon ging’s weiter hinunter nach Sterzing um sogleich wieder hinauf zum Penzerjoch hochzujagen. Nach einer kurzen Stadtrundfahrt in Bozen fand Jürg den ‚Ausgang’ Richtung Dolomiti recht schnell und schon ging’s noch mal bergwärts. An der ‚grössten’ Tankstelle Südtirols mit einer einzigen Zapfsäule mussten unsere Stahlrösser nochmals getränkt werden damit am nächsten Morgen alles bereit war. Danach war es nur noch kurz um die Ecke uns schon kamen wir am Karrerpass beim Hotel Alpenrose an, wo man uns schon erwartete.


Im Bikerhome für die Töffs im Keller gings dann recht eng zu und her, waren wir doch nicht die einzigen Biker vor Ort. Nach Zimmerbezug und dem entledigen der Bikerklamotten machten wir uns frisch und "schick" für den Abend.


Ja ja der Abend bzw. die Nacht haben einige von uns wohl in bester Erinnerung. Die gut ausgeschlafenen freuten sich am frühen Morgen auf die grosse Dolomitentour. Dreien von uns erging es aber ganz furchtbar – deren Körper und Köpfe müssen bleiern gewesen sein ! Ob es da wohl einen Zusammenhang mit der mysteriösen Reisepussy gab. Wer weiss genaueres ?! Jedenfalls rafften auch sie sich auf und die Abfahrt auf die Dolomitenpässe erfolgte trotzdem pünktlich.

Sonntag, 5. September 2010

Der Sonntagmorgen zeigte sich von seiner schönsten Seite und die Temperaturen sollten weit höher steigen als noch am Vortag. Über den Karrerpass erreichten wir in wenigen Minuten Vigo di Fassa. Leider ging es dort schon los mit den vielen Blechdosen aus dem Tal. Das schöne Wetter lockte eben nicht nur uns Bikerfahrer in die Berge sondern auch ganze Familien – wer hätte da nicht genügend Verständnis !


Im Hüpftakt fuhren wir nach Canazei von wo aus wir zum Pordoipass hochhüpften – es war wirklich so, weil so viele Dosen unterwegs waren. Via Campolongo machten wir noch einen Abstecher zu Grödner Joch. Leider blieb nicht genug Zeit um alle Pässe abzufahren deshalb mussten wir bald einmal zurück um via Sellapass nach Wolkstein und Sta. Christina bereits den Rückweg anzugehen. Die steilwandigen Bergmassive der Dolomiten sind immer wieder so eindrucksvoll anzusehen, dass es gar nicht schlimm war, dass man nicht so forciert fahren konnte. So blieb genug Zeit um ab und zu einen Blick auf die sich immer wieder ändernde Bergkulisse zu werfen. Für Nicht-MCC-ler erwähnenswert weil auf den meisten anderen Touren dafür sonst kaum Zeit bleibt.


Bevor wir endgültig ins Tal runter mussten, fuhren wir auf ruhigen Nebenstrassen unterhalb der Seiser Alm nach Kastelruth - Seis und Völs wo wir auf einer sonnigen Terrasse einen Imbiss einnahmen. Danach mussten wir endgültig auf geplanten ‚Umwegen’ die Heimreise in Angriff nehmen. Es galt die letzten Kurven im Dolomitengebiet anzugehen um dann via Bozen und Kaltern Richtung Mendelpass zu gelangen.


Auf der kurvigen eher unübersichtlichen Strecke Richtung Bozen wurde Burkhard in einem ‚Kurventunnel’ von der Linienführung überrascht und streifte dabei die Tunnelwand. Als Folge davon legte es ihn am Ausgang des Tunnels mitsamt Maschine zu Boden. Schnell einmal meine Warnblinker an um andere Fahrzeuge zu warnen. Zum Glück konnte Burkard mit etwas Hilfe aus seiner misslichen Lage befreit werden. Es schien ihm ausser einem schmerzenden Fuss nichts Gravierendes passiert zu sein aber der Schock sass bei ihm schon recht tief. Die vorhandenen Sturzbügel an der Suzi haben gröbere Schäden verhindert. Neben defektem Scheinwerfer und Blinker gab es nur noch einige Kratzer zu beklagen. Selbst der Motor startete nach ein paar Versuchen anstandslos. Zu zweit fuhren wir danach in angemessenem Tempo den anderen hinterher und hofften dass uns schon jemand auf der geplanten Strecke vermissen sollte.


Weil wir in und um Bozen dann aber niemand antrafen, habe ich via Handy die Mitteilung hinterlassen, dass wir angesichts des Vorfalles unverzüglich via Meran übers Vintschgau usw. den direkten Heimweg unter die Räder nehmen wollten. Derweil fuhr das Gros der Gruppe wie geplant die Schleife über den Mendel und Gampenjoch um ebenfalls via Meran und Vintschgau die Heimkehr anzutreten. Angesichts des schönen warmen Spätsommertages kamen wir alle trotz des Vorfalls zu einer schönen ruhigen Tour zurück in die heimatlichen Gefilde. Besonders aufgefallen ist mir, dass der Verkehr kaum von der Reschenroute abgebogen in Richtung CH schlagartig abnahm. Das gibt uns die Genugtuung, dass es auch auf unseren heimatlichen Strassen schöne Strecken zu fahren gibt.


Selbstverständlich ist und bleiben aber die Dolomiten ein Bikerparadies par excellence.

Sofern man Zeit und Gelegenheit hat, sollte man wenn möglich ausserhalb der Saison und auch dann möglichst Werktags die fast unendlich vielen schönen Pässe mit den traumhaften Kulissen rauf und runter befahren.


(cweb)